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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 461

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Eonstantinopels. 461 Staub sinken, der Grund und Boden des christlichen Reiches an den türkischen Reitersmann als ein persönliches Lehngut vertheilt werden, die heranblühende Jugend der unterworfenen Christenvölker in das Serail des Türkensultans sich schleppen lassen, um entweder zum mi- litärischen Dienst als Fußvolk (Janitscharen) oder Reiter (Sipahi) oder zum höhern Dienst als Beamte, Heerführer, Paschas und Ve- ziere des Großherrn abgerichtet zu werden. So mußte dies Volk von Sklaven, voll hündischer Unterwürfigkeit unter die Despotenlaune des einen Mannes, der über Leben und Eigenthum aller seiner Un- terthanen nach Willkür zu verfügen hatte, Herren werden über die Nachkommen des freiesten und bewundertsten Volkes der alten Welt. So mußte Constantinopel fallen (1453) und von dem uralten christ- lichen Kaisersitz die Fahne des Propheten von Wien und Ofen bis Bagdad und Cairo wehen. Nie hat es ein dämonischeres, folgerichtigeres und wirksameres Unterdrückungssystem gegeben, als das türkische. Es beruht nicht etwa darauf, daß das ganze Türkenvolk nie etwas Anderes war und sein durste als ein allezeit schlagfertiges Kriegsheer, oder daß die Vermehrung des Volks auch immer weitere Ausdehnung der Grenzen mit Nothwen- digkeit erforderte, daß der ganze Staat nichts Anderes als ein vergrö- ßertes Kriegslager war. Sondern das war der teuflische Gedanke, auf welchen die Türkenmacht gegründet ist: Schwächung und moralische Vernichtung des unterworfenen Volks durch Entziehung aller seiner frischesten leiblichen und geistigen Kräfte, wie sie in seinen Söhnen im- mer neu heranwächst, und Verstärkung der Uebermacht des Herrscher- volks durch Einreihung dieser eltern- und heimathlosen Söhne in die Kriegsmacht und die Beamtenwelt des türkischen Großherrn. Es ist schrecklich zu denken, daß alle die Siege, welche die Türken über die Christen erfochten haben, hauptsächlich durch Christensöhne erfochten sind, daß alle dke schändlichen und heillosen Rathschläge, die am Hofe des Großherrn oder in den Paschaliks wider die unterworfenen und be- nachbarten Christenreiche ausgebrütet sind, in den Köpfen von Christen- söhnen entstanden und von ihren Händen zur Ausführung gebracht sind. Mit dem Mark der unterjochten Völker kräftigte sich der Türke, um furchtbarer zu herrschen, um schrecklicher zu unterjochen. Nie waren bisher von anderen mohamedanischen Völkern solche vernichtende Mittel einer dämonischen Staatskunst in Anwendung gebracht. Weder die Araber noch die Seldschukken, weder die ägyptischen noch die spanischen Khalifen hatten sich also, Vampyren gleich, vom Herzblut der Christen genährt, um sie dann desto erbarmungsloser in den Staub zu treten. Aber es war freilich auch kein anderes Volk also vollständig ausgereist zum Gericht wie das Griechenvolk zu Constantinopel. Was hatte nicht der Herr schon alles von Strafen und von Erbarmungen an dies elende Geschlecht gewandt! Wie oft hatte er das schon begonnene Gericht wie-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 471

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 14. Äliedererhebung Frankreichs rc. 471 Mäßigung und Nüchternheit, Vaterlandsliebe und Selbstverleugnung, kurz aller jener patriarchalischen Tugenden, welche man an den früheren Staaten des classtschen Alterthums bewundert. Aber wie war das allmälig so anders geworden! Bald ward die schweizerische Eidgenos- senschaft allen ihren Nachbarn furchtbar und widerwärtig, nicht so sehr durch ihren Waffenmuth und ihre Unwiderstehlichkeit, als viel- mehr durch ihren Uebermuth, ihre Fehdelust, ihre Herrschsucht, ihre Nichts achtende Rücksichtslosigkeit, wo es galt, den eignen Vortheil zu wahren. Schon begannen sie, trotzend auf ihren Kriegsruhm, auch über ihre Landesgrenzen hinauszugehen, um in fremdem Sold, für fremdes Interesse, eine käufliche Schaar, gegen fremde Feinde zu fech- ten. Da hatte sie Frankreich gefangen. Von aller Verpflichtung gegen Deutschland wußten sie sich loszumachen. Sie wollten we- der zur Reichssteuer noch zum Reichsaufgebot künftig mehr zugezogen werden, unter den höchsten deutschen Gerichtshof wollten sie sich nicht stellen. Dagegen mit Frankreich hatten sie bereits 1474 jenenver- hängnißvollen Vertrag geschlossen, wonach sie ihre gesammte Jugend für hohe Kaufsummen und Jahrgelder in den Dienst des französischen Königs verkauften. Von jetzt ab sehen wir die abtrünnigen Söhne des deutschen Reichs nicht bloß im Innern Frankreichs gegen die Feinde der französischen Krone, sondern auch draußen in Frankreichs Solde gegen ihre deutschen Brüder fechten. Nachdem sie 1491 Kö- nig Karl Viii. auf seinem Eroberungszuge nach Neapel begleitet haben, helfen sie Ludwig Xu. das deutsche Reichslehen Mailand und Genua gewinnen und Venedig demüthigen. Dann wandten sie sich einen Augenblick von dem allzu sparsamen König ab und verkauf- ten sich an den kriegerischen Papst Julius Ii., der ihnen größere Summen bot, um gegen die Franzosen zu kämpfen. Nach einiger Zeit ließ ein Theil von ihnen sich doch wieder von Frankreich gewin- nen, während der andere Theil noch auf Seiten der Gegner blieb. Schon fochten unter den entgegengesetzten Bannern Schweizer gegen Schweizer. Die einst so freiheitsftolzen Söhne des Gebirges ließen für Geld sich herbei, den Gladiatorensklaven der Römer gleich, nach dem Befehl ihrer fremden Herren das eigne Blut im Bruderkampf wider einander zu verspritzen. Die Wiedererhebung Frankreichs aus dem tiefen Verfall, in wel- chen die englischen Kriege es gestürzt hatten, beginnt mit den letzten Jahren König Karl's Vii. Durch etliche wohlgewählte und klug vollendete Einrichtungen stellte er die französische Königsmacht, und damit die Macht ganz Frankreichs wieder auf eine Höhe, zu der die

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 491

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. Z. S. Hemmungen und Spaltungen in Deutschland und der Schweiz. 491 der Hakenbüchse der Fußsoldaten nicht mehr Stand. Aber jetzt eben stellte sich dem schweizerischen Fußvolk ein deutsches entgegen. Der deutsche Lanzknecht erscheint, zumeist vom Pstuge her oder aus der Werkstatt; um Sold dient auch er; wo die Trommel gerührt wird, da stellt er sich ein, empfängt sein Laufgeld und folgt der Fahne in das fremde Land; vielleicht kehrt er mit Beute beladen wieder heim. Aber er dient nicht jedem Fremdling. Seinen deutschen Führern folgt er, im Dienst seines deutschen Fürsten. Georg und Caspar Frunds- berg, Sittich, Reisach, das sind die Namen der deutschen Helden, Führer der Lanzknechte, welche für Karl V. Mailand eroberten, die Franzosen und Schweizer bei Bicocca zurückwarfen, König'franz I. bei Pavia besiegten. Neben ihnen glänzen die Namen von Karl's italienischen und spanischen Feldherren Colon na, Lannoy, Pes- cara, Leyva. Fast ist es uns leid, diesen edlen Namen auch noch den eines französischen Berräthers anreihen zu müssen, des Karl von Bourbon. Er wollte dem Kaiser das ganze südöstliche Frankreich in die Hände spielen. Aber der Berrath trug schlechte Frucht. Der Berräther mußte fliehen und Kaiser Karl's Heer wurde aus Frank- reich zurückgedrängt. Desto glücklicher und erfolgreicher kämpfte er in Italien. Bei Pa via wurde Fra nz I. selber gefangen (1525). Der ritter- liche, bisher von hellem Siegesruhm umstrahlte König ward nach Ma- drid gebracht zu diesem jungen Kaiser, der damals noch kaum das Schwert gezückt, im Rath, wie im Felde unerfahren schien, dessen Mi- nister für ihn regierten und dessen Feldherren für ihn glorreiche Siege gewannen. §. 5. Hemmungen und Spaltungen in Deutschland und der Schweiz. Wäre das deutsche Reformationswerk in dem vorhin geschil- derten gedeihlichen Fortgang geblieben, so wäre unser edles Volk nim- mermehr durch jenen tiefen Riß zerspalten worden, der ihm jetzt mit- ten durch das innerste Mark des Lebens geht. Nimmer wäre Deutsch- land in eine katholische und eine evangelische Hälfte auseinandergefal- len. Daß es dennoch geschehen ist, ist das Werk des Papstes, ist die geheime List des päpstlichen Abgeordneten, der gleich nach jenem Reichs- tag von 1524 etliche süddeutsche Fürsten zu einem katholischen Bündniß überredete, und die Wirkung päpstlicher Anmahnungen an den Kaiser, wonach dieser die angekündigte deutsche Kirchenversamm- lung gänzlich und bei schwerer Strafe untersagte. So wurde durch päpstlichen Einfluß die deutsche, der Reformation zugewandte Einhel- ligkeit zerstört. Mit großen Opfern wurden jene abtrünnigen Fürsten erkauft. Kirchliche Rechte, welche sonst der Papst um keinen Preis würde aus den Händen gegeben haben, wurden jetzt diesen Herzogen von Bayern zugestanden. Sie durften Bischöfe absetzen und einsetzen,

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 616

1859 - Lübeck : Rohden
616 Xxv. §. 9. Deutschlands Elend, Schmach und Knechtschaft. Das deutsche Reich ward aufgelöst (1806), der Rheinbund machte das ganze südliche und westliche Deutschland zu Frankreichs Vasallen, Oestreich hatte Frieden schließen müssen, England war durch die Besetzung Hannovers tödtlich beleidigt. Niemand stand für Preußen ein, da es sich zum ent- scheidenden verderblichen Kampfe entschloß. Nur Rußland blieb sein treuer Waffengefährte; aber es war zu weit entfernt. Ehe seine Heere heranrücken konnten, war schon ganz Preußen über den Haufen gewor- fen. Es war kein Krieg; es war ein Anstürmen von der einen Seite und ein erschrockenes Auseinanderfliehen von der andern Seite. In weniger als drei Monaten war der Kampf beendet und Napoleon hielt seinen Einzug, wie in Berlin, so in Warschau und Königsberg. Alles, worauf Preußen seit Friedrich's Zeiten stolz gewesen war, sein Heer, seine Festungen, seine Finanzen, sie waren in einem Um- sehen wie Spreu vor dem Winde zerstoben. Erst unter dem Schutze der herbeieilenden russischen Armeen, hart an der russischen Grenze versuchte der König noch einmal das Waffenglück. Die Schlachten bei Eylau, bei Friedland entschieden gegen ihn; er war aufdem Punkt, als Flüchtling sein Reich zu verlassen, und nur Rußlands Fürsprache verschaffte ihm im Frieden zu Tilsit sein halbes Königreich wieder (1807). Die andere Hälfte, jenseits der Elbe ward mit Hessen und allen kleinen dazwischen liegenden Ländern zu einem Königreich Westphalen gemacht und dem heillosen Hieronymus Napoleon übergeben. Bald kamen auch die sämmtlichen noch übrigen Theile des westlichen Norddeutschland unter französischen Scepter bis an die Ostsee, und die französischen Maires, Präfecten und Gouverneurs schalteten und walteten im größten Theil unseres Vaterlandes mit der niederträchtigsten Gemeinheit, Geldgier und Uebermuth. Nicht minder die französischen Marschälle, Generäle, Offiziere und Soldaten in dem zurückgebliebenen Theil von Preußen. Denn das ganze Land blieb so lange und länger noch von französischen Truppen besetzt, bis die unerschwingliche Kriegssteuer herausgepreßt war. Erst Ende De- cember 1808 verließen die französischen Truppen Berlin und die Preußen konnten wieder einziehen. Was nur irgend an Ränken und Kniffen, an Beleidigungen und Verhöhnungen zu erdenken war, das that Napoleon und alle seine Helfershelfer sicherlich, um Preußen immer tiefer zu erniedrigen, zu schwächen, und bei nächster Gelegen- heit vollends zu vernichten. Wie ein Gefangener, Angeschmiedeter mußte Preußen es mit ansehen, als 1809 sich Oestreich noch ein- mal gegen Frankreich erhob, und nach kurzem, aber rühmlichem Kampf wiederum niedergeschmettert, zertheilt und verkleinert wurde. Noch war

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 632

1859 - Lübeck : Rohden
632 Xxv. §. 10. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt. zu siegen oder mit Ehren unterzugehen. Um die Kraft und Tiefe dieser Selbstverleugnung völlig zu verstehen, muß man sich erzählen lassen von diesen tapferen, treuen Burschen in der Landmehr oder unter den Freiwilligen, wie sie im Felde nur eine große engverbundene Familie bildeten und die Hauptleute die Väter ihrer Untergebenen waren, wie sie, weit entfernt von tollköpfiger Schwärmerei und überbrausendem Jugendmuth, vielmehr in ernster Sammlung, todesmuthig aber still er- geben, zur Schlacht begeistert, aber in pünktlichster Ordnung und Un- terwerfung unter die Befehle der Oberen fest zusammenhielten. Wahr- lich es wollte etwas sagen, unter den furchtbaren täglichen Anstren- gungen, bei immerwährendem Mangel an Nahrung und Kleidung, unter Regenströmen oder in grinuner Kälte mit dem Feind zu schlagen, oder die Winternächte unbedeckt und obdachlos auf kalter, fremder Erde durchzuwachen. Und dennoch kein Murren, keine Unzufriedenheit, ge- schweige denn Saumseligkeit und Ausreißerei — das ganze Heer stets heiter und zufrieden, Alle ein Herz und eine Seele, die Zeltcameraden wie Brüder, die Officiere wie väterliche Freunde, die Prinzen des kö- niglichen Hauses freudig jede Anstrengung, jedes Ungemach mit ihrem Heere theilend. Da war kein wildes Geschrei, kein rohes Lärmen und Singen abgeschmackter und schmutziger Lieder, da war keine Unzucht und keine Berauschung unter der edlen Freiwilligenschaar, sondern ein Geist der Zucht und der Mäßigung ging durch das ganze Heer, und — das war das Höchste — ein Geist des Gebetes, der frommen Hin- gebung und des Vertrauens auf den lebendigen Gott. O welche Ge- bete sind aus den preußischen Lagern emporgestiegen, nicht etwa für die eigne Rettung, sondern für die Rettung des Vaterlandes, für die Frei- heit und Ehre des deutschen Heerdes, für die Angehörigen in der Ferne, für den Sieg des Heeres, für den Triumph der gerechten Sache. Wohl erschollen Sang und Lieder auch unter dieser frommen Streiter- schaar, aber es waren deutsche Vaterlands- und Freiheitslieder, die das Herz erquicken und die Seele erheben und zu großen Entschlüssen und Thaten Hinreißen. So ging man getrost dem Schlachtendonner ent- gegen und der letzte Seufzer des mit hervorströmenden Blutbächen entrinnenden Lebens war ein Aufschrei zum Gott der Heerschaaren, ein Gruß an die Lieben, ein Segenswunsch für das geliebte Vaterland. Es ist wahr, auch in den übrigen Theilen Deutschlands, auch im Westen und Süden, hat sich etwas von dieser Begeisterung geregt, inson- derheit als die Leipziger Schlacht geschlagen und Deutschlands Befreiung schon entschieden war. Wir wollen uns dieser sittlichen Erhebung freuen, wo irgend sie sich gezeigt hat, und dankbar anerkennen, daß die ehemaligen Rhcinbundtruppen in Frankreich tapfer und freudig gegen Napoleon gefochten, nachdem sie vorher in Spanien, Rußland und auch in Deutschland gezwungen und ungern für ihn gekämpft. Allein hier treffen wir schon auf einen Punkt, der wohl geeignet ist, unsere Freude etwas zu trüben. Bayern, der erste süddeutsche Staat, der Oestreichs Beispiel folgte und sich noch vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon lossagte, hatte den Verbündeten seine Mitwirkung nur unter der Bedingung zugesagt, daß die von Napoleon verlie-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 274

1859 - Lübeck : Rohden
274 Xvii. §. 5. Besondere Stellung der Gothen. des Landes benommen. Vergebens wandte Claudius die ganze Kraft des römischen Staates gegen sie. Erst seinem Nachfolger Au- relian (270 — 275) gelang es, sie über die Donau zurückzutreiben. Aber die römische Provinz Da eien, welche sie längst als ihr Eigen- thum behauptet, konnte er ihnen nicht mehr entreißen. Er gab sie auf, um mir die Donaugrenze zu sickern. Das war das erste bedeu- tendere Glied des römischen Staatskörpers, welches den Barbaren zur Beute wurde, das Vorspiel und der Anfang der von jetzt an noch gerade zwei Jahrhunderte dauernden schmählichen Zerstückelung. Durch den ungestörten Besitz der reichen Fluren des alten Daciens scheinen übrigens die Gothen für eine Zeitlang etwas zur Ruhe ge- kommen zu sein. Ihre erneuerten Einfälle in die Provinzen südwärts der Donau unter den Kaisern Tacitus und Pro bus (275—282) waren nur vorübergehende Beutezüge, .und Diocletianus (284 — 305) hielt mit seinen neugebildeten Legionen an der Donau so vortrefflich Wache, daß den Gothen der Uebergang gewehrt blieb. Aber neben der kriegerischen Rüstung gingen fortwährend die Geld- zahlungen her, durch welche die gothischen Häuptlinge in günstiger Stimmung für Rom erhalten werden mußten. Kaiser Constanti- nus versuchte zwar diesen Tribut abzustellen, ging mit seinem Heere sogar wirklich über die Donau in's Feindesland, allein nach mehr- fachem Schwanken des Kriegsglückes endigte der Kampf doch wieder nur mit dem Versprechen der Gothen, daß sie keine weiteren Einfälle in das römische Gebiet unternehmen wollten, so lange die Kinder und Nachkommen des Constantin auf dem kaiserlichen Stuhle säßen. Dieser Termin war mit dem Jahr 363 (Todesjahr des Julianus Apostata S. 262) abgelaufen, und sogleich brach der Krieg zwischen Athanarich dem Gothenkönig und Valens dem römischen Kaiser im Orient (sein Bruder Valentinian herrschte im Occident) auf's Neue aus. Während dieser Kriege, oder richtiger noch durch diese Kriege war das Christenthum auch zu den Gothen gedrungen. Die ersten Boten des Christenthums unter den Gothen waren Gefangene, welche sie seit Gallienus' Zeiten aus christlichen Ländern, insonderheit aus Klein-Asien (Kappadoeien) fortgeschleppt hatten. Die Frömmigkeit und der Mllsterhaste Wandel dieser Leute, die Wunderthaten einzelner unter ihnen, die Weisheit und Beredtsamkeit der Mitgefangenen Geist- lichen machten auf die rohen Gemüther einen tiefen Eindruck. Schon zur Zeit Constantin's war eine solche Veränderung unter einem Theil der Gothen vorgegangen, daß etliche Kirchenväter glaubten, „die jesajanische Zeit sei unter ihnen angebrochen, wo die Schwerter zu

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 270

1859 - Lübeck : Rohden
270 Xvii. §.3. Bedürfniß kriegerischen Vordringens bei den Germanen rc. eine Gefolgschaft kriegslustiger Mannen um sich zu sammeln und auf Eroberungen auszuziehen? Wurden ihre Unternehmungen vom Glück begünstigt, so strömten ihnen bald Tausende zu. Selbständig herrschten sie in den eroberten Landschaften als ruhmgekrönte Heer- könige (wie Ariovist jenseits des Rheins), und so lange sie Leute, Landbesitz und unterworfene Hörige oder auch leibeigne Knechte zu vertheilen hatten, mehrte sich ihre Macht und ihr Ansehen durch im- mer neuen Zuzug aus anderen Gemeinden. Kurz, auf Krieg und Er- oberung war das gestimmte germanische Volksleben eingerichtet, auf selbständige Kriegsthaten war von Jugend aus der Heranwachsende Germane hingewiesen. Wie hätte sich ein solches Volk auf die Länge in bestimmte Grenzen einschließen, hinter Rhein und Donau sich zurückhalten lassen? Vor der Hand freilich waren die Römer jenseits der beiden Flüsse noch zu mächtig, als daß ans dauernde Eroberungen in ihrem Gebiet zu rechnen war. Wie halfen sich nun die deutschen Heldensöhne, um dennoch ihr kriegerisches Gelüst zu befriedigen? Sie traten geradezu in römische Kriegsdienste. Das galt nicht im Mindesten für unehrenhaft oder gar für Vaterlandsverrath. Ein vaterländisches Gemeingefühl muß man überhaupt bei den damaligen Germanen nicht voraussetzen. Sie kannten nur die Treue gegen ihren Heerkönig, ihren Gefolgsfüh- rer. Wer aber war ein mächtigerer Heerkönig als der römische Im- perator? Warum sollten sie nicht in seinem Gefolge auf Krieg und Eroberung ausgehen, wenn unter den eignen Stammgenossen die Gele- genheit fehlte? Und mit Freuden wurden die deutschen Helden im römischen Heere ausgenommen, mit Landbesitz versorgt, mit Ehren und Titeln geschmückt. War doch selbst Armin römischer Ritter! So lange die römischen Heere diesseits des Rheines standen, war solcher Uebertritt in römische Dienste desto leichter. Aber auch über den Rhein und über die Donau hinüber führte der eigne Thatendrang und die römische Lockung immer zahlreichere Schwärme deutscher Kriegs- haufen im römischen Solde. Bald waren die römischen Ufer beider Flüsse und die südwestlichste Ecke Deutschlands zwischen denselben Flüssen, welche dierömer'ebenfalls gewonnen und seit Trajan (vgl. S. 249) durch Be- festigungen gesichert hatten, von römisch gewordenen Germanen bevölkert und mit unablässiger Treue und Tapferkeit gegen die unabhängig ge- bliebenen Germanen vertheidigt. Aehnlich gestaltete sich dies Verhält- niß am untern Lauf und nahe am Ausfluß der Donau, wo Trajan die Geten und Daher (Dacier) unter ihrem König Decebalus be- zwungen und Dacien (Walachei, Moldau, Siebenbürgen) zur römi- schen Provinz gemacht hatte. Dort überwog freilich die Masse der herübergczogenen römischen Colonisten, und die römische Cultur in ihrer ganzen Ausdehnung ward in dem neueroberten Lande heimisch. An den übrigen Punkten der Grenzlinie dagegen überwog die germa- nische Bevölkerung, welche zwar ebenfalls unter dem Einstuß römischer

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 581

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 5. Der wachsende Unglaube unter Friedrich Ii. 381 demüthigung eines armen Sünders vermochte er nicht sich zu finden, Buße zu thun, dazu hätte er nie sich Herbeigelaffen. War es ihm doch schon überaus schwer, auch nur einen äußerlichen Fehler einzustehen. Da er aber nicht in bußfertigem Glauben herzunahen wollte zu Gott, so konnte sich auch Gott nicht herzunahen zu ihm, er trat ihm je län- ger desto ferner. Seine französischen Studien, Gewöhnung und Tisch- gesellschaft rissen ihn vollends auf die andere Seite. Die Zweifel, die Verunglimpfungen, die Späße und Spöttereien wider die geheimniß- vollen und majestätischen Wahrheiten des Christenthums wurden im- mer stärker, das unparteiische Stehen über den Parteien, dessen Friedrich sich rühmte, wurde immer mehr ein Stehen wider die Wahrheit; der Grundsatz ungöttlicher Toleranz: hier muß ein Jeder nach seiner Fayon selig werden, schlug immer wieder in den andern um: die Mucker, die Pietisten, die Fasen (so nannte der König die frommen Christen) sind sorgfältig niederzuhalten, denn sie sind Heuchler und Streithähne. Welch einen gefährlichen niederschlagenden Eindruck mußte diese Wahrnehmung aus das ganze Land, auf ganz Deutschland machen! Der bewunderte, gepriesene, angebetete Monarch war kein Christ, verachtete und verspottete die höchsten Heiligthümer des Chri- stenthums, und war und blieb doch der große Friedrich, der herr- lichste, der unvergleichliche Monarch seines Jahrhunderts. Dem Mör- der und Lügner von Anfang war's sicherlich kein kleiner Triumph, diesen gefeierten Helden mit dem Auswurf des französischen schöngei- stigen Pöbels umgeben zu haben, mit so gemeinen Seelen wie Vol- taire, Maupertuis, la Mettrie u. s. w., Menschen, welche der König selbst in tiefster Seele verachtete, deren witzige Unterhaltung er aber doch nicht missen konnte. Aus diesem Giftgefäß, welches die Franzoseurotte am königlichen Hofe unaufhörlich mit neuem Gebräu füllte, wurde nun der ganze Hof und Adel, Ritterschaft und Beamten- welt, Stadt und Land besprengt und mit freigeistischen Ideen erfüllt. In den Kriegszügen ging der gemeine Soldat mit Friedrich auf du und du um, wie manches vertrauliche Wort ging da von Mund zu Mund, welch ein Prediger hätte Friedrich seinen Soldaten, seinem Lande sein können; ja leider er war es auch, aber ein Prediger des Unglaubens. So sehr er auch an sich hielt, so wenig er auch als ein Widersacher des Christenthums erscheinen wollte, so konnte er doch seine wahre Gesinnung nie verbergen. Die Gottesdienste, die Betstunden, die Andachten. die kräftigen Kirchenlieder auf dem Marsche — da der König sich nicht dafür interessirte, schlief Alles ein, und zu spät erkannte er, daß seine Armee nicht mehr das leiste wie vormals, weil sie nicht mehr den Glauben habe wie vormals. Weithin durch das ganze Vaterland hallten die Preisgesänge, die Kriegs- und Siegeslieder zu Friedrich 's Ehren. Man mag wohl sagen, Fri ed- rich's Thaten haben die neuere deutsche Poesie erst aus ihrem Schlaf ge- weckt. Erst da fanden die Dichter einen großen vaterländischen Stoff, den sie mit Lust und Begeisterung behandeln konnten. Gleim voran, der alte Grenadier, Uz, Ra ml er und wie die Namen weiter lauten, sie sangen Friedrich's Ruhm, aber sie sangen glaubenslos, wie ihr Held

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 593

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 7. Dir französische Revolution. 893 heiten und Verbrechen, das mußte der König gutheißen. Die Pa- riser Citadelle, die Bastille, ward unter greulichen Abschlachtungen vom Pöbel zerstört, und der König — billigte das. Die königlichen Trup- pen in Paris wurden vom Pöbel meuterisch überfallen, es wäre ihnen ein Leichtes gewesen, diese elenden Haufen zurückzuwerfen; aber sie durften sich nicht wehren, sie mußten sich aus der Stadt, aus der Umgegend zurückziehen, wehrlos übergab der König sich und seine Treuen den thierischen Leidenschaften der gereizten Pöbelrotten. Er „wollte nicht, daß um seinetwillen ein Tropfen Bürgerblut vergossen würde," und sah nicht ein, daß er durch seine pflichtvergessene Weichher- zigkeit ganz Frankreich in einen ungeheuren Pfuhl unschuldig vergossenen Blutes verwandelte, in dem auch er selbst mit all den Seinigen ersticken sollte. O wie haben sie gegen ihn um Rache geschrieen, alle die Seelen Derer, die um des Unverstandes und der feigen Gutherzigkeit des Königs willen unter den Mordfäusten der Pikenmänner und Kan- nibalen in Paris und ganz Frankreich einen martervollen Tod erdul- deten. Alle die getreuen Freunde des Königs, welche ohne Weiteres auf den Straßen aufgegriffen und an die Laternenpfähle aufgeknüpft wurden, alle die Köpfe der bis in den Tod getreuen Leibgardisten, die auf Piken vor dem Wagen des Königs her mit rasendem Tanz und Gebrüll von Versailles nach Paris geschleppt wurden, alle die in ihren Schlössern und Landhäusern niedergemachten Adligen, die er- schlagenen, ersäuften, niedergestoßenen, erschossenen oder erwürgten ruhigen Bürger der treuen Städte, sie klagten laut den schwachen König an, daß er seines Amtes nicht wahrgenommen, daß er das Schwert, welches Gott ihm anvertraut, zu verbrecherischen Ge- waltthaten dem Pöbel in die Hände geliefert habe. Und schon wurde das Schwert wider ihn selber gekehrt. Schon, als die tobende Rotte von Taugenichtsen und Megären mit dem Nationalgardehelden, dem schwachköpftgen und haltlosen La faye tte an der Spitze, den Monar- chen als einen Gefangenen aus seiner Residenz Versailles nach Paris holte, hatten sie das Leben der Königin und sein eignes Leben be- droht. Aus der Gefangenschaft in seinem Schlosse in Paris war dann kein Entweichen mehr. Da er es im Juni 1791 versuchte und schon fast die Grenze erreicht hatte, ward er erkannt und als ein ent- sprungener Sträfling zurückgebracht, als ein zum Tode verurtheilter Miffethäter in den Gemächern seines Schlosses bewacht. Ein Jahr später ertönte das toddrohende Wuthgebrüll des trunkenen Mörder- haufens schon in den Gängen und Sälen, in dem Cabinet des Kö- nigs selbst, schon streckten sich nach der geheiligten Person des Königs v. Rohdcr», Leitfaden. 38

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 186

1859 - Lübeck : Rohden
]8(j Xiii. §. 10. Beginn der römischen Herrschaft über Italien. cebonter auseinander und führten die delphischen Tempelschätze nach Tolosa fort, der Schiffe, die ihnen den Uebergang nach Asien wehren sollten, bemächtigten sie sich; eben auf diesen gingen sie hinüber, eine Zeitlang war das alte Jlium ihre Burg." §. 10. Beginn der römischen Herrschaft über Italien. Von jetzt an beginnt für Rom eine neue Zeit. Es hat seine Verfassungskämpfe im Innern geendet; jetzt tritt es wieder mit dem Schiverte gerüstet zur Eroberung nach außen hervor. Die von den Galliern erlittene Schmach muß abgewaschen, die uralte Weissagung von der Bestimmung Rom's zur Weltherrschaft muß der Erfüllung näher gebracht werden. Ein Gefühl der Kraft, des Wohlseins, der Einigkeit erfüllt alle Römerherzen, seitdem sie endlich aus vielen wi- derstrebenden Bestandtheilen zu einem einheitlichen Volk zusammenge- schmolzen sind. Die Hindernisse ausgedehnter Kriegführung, welche bisher zum Theil in der Armuth und dem ungleichen Rechtsstande der Bürger, zum Theil aber auch in der mangelhaften Heerverfassung lagen, sind hinweggeräumt. Seitdem die Soldaten Sold bekommen, können sie ihre Aecker und Familien getrosten Muthes verlassen, ohne fürchten zu müssen, daß sie bei ihrer Rückkunft die Ihrigen im Elend finden werden und selbst in's Schuldgefängniß wandern müssen. Freudig folgen von jetzt an die Legionen ihren Führern, den Consuln, die aus ihrer eignen Mitte gewählt sind, in's Feld, in entlegene Ge- genden auf mehrere Monate, ja endlich auf Jahre, statt früher nur auf Wochen. Der kleine Kriegsschauplatz des nördlichen latinischen und sabinischen, und des südlichen etrurischen Gebiets, auf welchen sich seit der Vertreibung der Könige die Kriegszüge ausschließlich beschränkt hatten, wird verlassen. Nach Samnium und nach Campanien führt zunächst der Eroberungsweg- dann folgen die Etrusker und ihre Nachbarvölker bis zum adriatischen Meer. Ein volles halbes Jahrhundert (diezweite Hälfte des vierten Jahrhunderts, die Zeit Alerander's und seiner Dia- dochen) verging, ehe diese Gebiete des Mittlern Italiens, absonderlich das kriegerische Bergvolk der Samniter unterworfen war. Schwe- res Lehrgeld mußten die Römer geben. Am Berge Gaurus in Cam- panien, in der großen Latinerschlacht am Vesuv schien der Untergang ihres Heeres schon fast unabwendbar. Zweimal weihete sich der Feldherr selbst, um im hoffnungslosen Kampf dennoch den Sieg zu erringen, den unterirdischen Gütern. Einmal gerieth das ganze Rö- merheer in die Gewalt der Samniter und mußte die schwerste Be- schimpfung erleiden. Aber in der Kriegskunst gab es keine gelehri- geren Schüler als die Römer. Nach ihren Niederlagen erhoben sie
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